Pferdegestützte Therapie und Pädagogik

Stundenbeispiel: Wilder Westen – wir zähmen ein Wildpferd

Das Thema birgt Spannung, Erlebnis und bietet vielfältige Möglichkeiten, an das Vorwissen der Kinder und Jugendlichen anzuknüpfen, dieses aufzugreifen und die Phantasie der Kinder anzuregen. Je nach Interesse, Motivation, Mut und Vertrauen können die Kinder und Jugendlichen innerhalb des Themas eng und intensiv mit Prinz in Kontakt kommen oder aber auch Distanz wahren und zurückhaltend oder vorsichtig agieren. Sie haben die Möglichkeit ihre Erfahrungen selbst aktiv anzubahnen und zu steuern.

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Das Thema bietet viele Möglichkeiten:

  • Die Kontaktaufnahme, das Kennenlernen und das Erforschen der spezifischen Merkmale von Prinz, „damit wir es in der Wildherde immer wieder erkennen“ (Farbe, Fell, Zeichnungen, Narben, Geruch, Gang, Geräusche beim Gehen etc.) – Spiele mit Ausschalten eines Sinnes
  • Die Pflege – Putzen
  • Wegschicken, Treiben und zu sich Rufen, Rückwärtsrichten
  • Aufhalftern
  • Führen – alleine zu zweit, mit verbundenen Augen
  • Kommandos einführen
  • Gemeinsame Spiele mit Prinz entwickeln

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Nun fingen die Kinder mit der Kommunikation und der Arbeit mit dem Pferd an. Wie könnten sie Prinz bewegen und ihm sagen, wo er hinalaufen kann? Die ersten Schritte einer Bodenarbeit wurden gemeinsam entwickelt und ausprobiert.

Dies stellte ein besonederes Erlebnis für alle Kinder dar, denn Prinz reagierte sofort auf nonverbale Zeichen, auch Körperhaltung und Signale, sodass es am Ende jedem Kind gelang, Prinz den Weg zu zeigen und ihn mitzunehmen.

Auch hier war Kooperationsfähigkeit gefordert. Besonders jedoch standen die Körererfahrungen im Vordergund dieser Phase. Die Kinder machten durch Prinz Erfahrungen mit Reaktionen auf ihre körperlichen Aktionen und Körpersprache, erfuhren was Konsequenz und Unentschlossenheit heißt, erlebten sich selbst wirksam und waren sichtlich emotional berührt, als sie Prinz „gezähmt“ hatten.